
Emilija Jovaišaitė
Während ich in meinem einsamen Zimmer an der Küste des nebligen Albion sitze, frage ich mich, ob es wirklich so einsam ist. Und ob es wirklich so leer ist, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Übersetzt man grob die Bezeichnungen aus dem Repertoire meines Austauschsemesters, so könnte man sagen, dass mein Zimmer an der Küste dieses im Vergleich zur Ostsee viel raueren Meeres voll von „mentalen Geographien“ ist. Dieser prosaische Begriff, der auf Litauisch leider recht trocken und unglücklich klingt, verfolgt mich stets in der seltsamen Quarantänezeit im Ausland und taucht ungebeten wieder in meinem Gedächtnis auf – sowohl hier, als auch wenn ich an meine Heimat denke.
Ich glaube, es ist nicht notwendig, direkt an der Küste zu leben, um den rauen und furchteinflößenden Atem des Meeres zu spüren. Zum Beispiel bin ich etwa 17 Meilen vom Meer entfernt, aber die Möwen, die vom frühen Morgenlicht geweckt werden, schreien mit ihren schrecklichen Stimmen unermüdlich direkt unter meinem Fenster. In Vilnius ekelte ich mich vor Tauben – diesen frechen geflügelten Stadtratten – und hier fürchte ich mich vor den kalten Möwenblicken und ihrem schrecklichen Gekreische: Diese vom Meer abgehärteten Vögel scheinen vor nichts zurückzuschrecken – womöglich könnten sie auch mich kaltblütig zum Frühstück verspeisen. Andererseits, wenn sie am Nachmittag frei unter den Student Accommodations herumtauchen, beginne ich auch unbemerkt von fernen Reisen und Abendteuern auf offener See zu träumen, die ich wohl nie erleben werde und in der Praxis auch nicht erleben möchte. Unter den Möwen auf den Flügeln der „mentalen Geographie“ zu schweben, macht aber unendlich viel Spaß.
Möwen sind allerdings kein großes kognitives Konzept, sondern nur ein Alltagsdetail. Es lohnt sich nicht, eine Lehrbucherklärung der mentalen Geographie in der Art: „Im Webster-Wörterbuch wird … als … definiert“abzuliefern. Meiner Meinung nach ist dieses Konzept zwangsläufig mit dem Zu-Eigen-Machen und der Verinnerlichung verbunden. Es wird oft gesagt, dass man einen Ort mit eigenen Füßen kennenlernen soll – als ob man einen Ort erst dann mit einer bestimmten Stimmung und Erfahrung in Verbindung setzten kann, nachdem man dort eine bestimmte Anzahl von Kilometern zu Fuß zurückgelegt hat. Hieraus stammt die schwer zu verbalisierende Einsicht, dass ein Ort von jeder Person im Grunde immer anders erlebt wird. Natürlich sind die Geographien einiger Orte viel reicher als die anderer: Von der physisch oder geistig an einem Ort verbrachten Zeit hängt direkt die Multidimensionalität der genannten Bilder ab. Meiner bescheidenen Meinung nach ist der Versuch, die „mentale Geographie“ in physischen Einheiten zu messen, ziemlich sinnlos, weil sie keinesfalls mit einem konkreten Ort oder einer bestimmten Zeit verbunden sein muss: Die mentale Geographie ermöglicht die Reise an jeglichen Ort zu jeglicher Zeit. Während der letzten Jahreshälfte habe ich ohne größere Schwierigkeiten das Osmanische Reich besucht, indem ich die von Lady Mary Wortley Montagu, einer intellektuellen Frau aus dem 18. Jh., auf ihrer Reise nach Konstantinopel geschriebenen Briefe gelesen habe (Entschuldigung, mir war nach Flexen zumute – eigentlich waren es nur drei Briefe). Gemeinsam badeten wir im Mittelmeer und besuchten einen Hamam – auf einmal kam es mir vor, als ob ich die Region und ihren Zeitgeist so gut wie verstanden habe.
Füße sind aber eben dafür da, eine echte Verbindung herstellen zu können. Eine Überdosis mentaler Geographie hat einen Nebeneffekt: Paradoxerweise kann sie trotz ihrer flüssigen Natur und ihrem Phantasiepotenzial schnell zu einem geistigen Käfig werden. Sie lässt sich zwar schön genießen, schadet aber der Gesundheit: Man steht vor der Gefahr, die Vernunft zu verlieren und einen Herzinfarkt oder eine Panikattacke zu kriegen, weil man den Stress der ständigen Bedrohung der traditionellen Werte, der Familie und der litauischen Identität nicht mehr aushält… Auch der Gegensatz kann eintreten: Man kann an Narzissmus oder Allwissenheit erkranken. Wenn diese mentale Geographie nur im Kreis der Leute verwendet wird, die nichts tun, außer monoton in Zustimmung zu nicken, droht sie, zu einem Uroboros zu werden, der sich in den Schwanz beißt und zyklisch um die eigene Achse dreht. Man könnte eine Parallele zwischen dem Verzehren des eigenen Schwanzes und dem heuchlerischen Diskurs gleicher Meinungen ziehen – der Gedanke soll aber lieber nicht weitergeführt werden… Diese ewige Kreisbewegung, die ja für die Natur kennzeichnend sein soll – und für die einzige echte und richtige litauische agrargeprägte Weltanschauung – lullt einen angenehm ein, führt aber zu nichts.
Eigentlich ist der unaufhörliche Wellenschlag gegen das Ufer – vorwärts, rückwärts – die selbe zyklische monotone Bewegung des Uroboros. Das Meer ist schließlich auch Geographie: der Rhythmus der Natur, den man an die eigenen mentalen Bedürfnisse so anpassen kann, wie man möchte. Andererseits hat die Geographie nicht nur eine individuelle, sondern auch eine kollektive Dimension, auch wenn die kollektiven Vorstellungen manchmal Gefahr laufen, zu nicht kommunizierenden Gefäßen zu werden. Damit die Verbindung zwischen den Gefäßen hergestellt wird, soll man aufhören, den eigenen Schwanz zu jagen und – was soll‘s – „sich dem Meer zuwenden“, wenn man das eben möchte. Nur zu: die erste echte Erweiterung der mentalen Geographie findet an der Grenze statt, oder noch besser: Sie läuft über die Grenze hinweg.
Die Grenze kann oft zu einer Herausforderung werden, denn sie markiert eine Andersartigkeit, mit der man erstmal leben lernen muss. Von der litauischen Küste aus scheint diese Herausforderung fremd zu sein. Anders gesagt ist das Meer für die litauische Zivilisation eine nur oberflächlich wahrgenommene Erscheinung. Im traditionellen litauischen Narrativ gibt es nur wenig Beziehung zum Meer. Und das Wenige, das es gibt, hat noch weniger Realismus in sich – egal, ob magischen oder prosaischen. Obwohl wir eine Küste haben (zugegeben fehlt ihr zum Vollwertigkeitsgefühl ein einziger kläglicher Kilometer), können wir sie uns nicht vollständig zu eigen machen. Das Meer in unserer „Zivilisationsgeschichte“ ist eine ferne Abstraktion in einem Phantasieland: Litauische Meeresträume bringen mich oft zum Schmunzeln, weil sie pseudo-intellektuellem Bar-Gelaber nach ein paar Bierchen mit Freunden ähneln. Das nostalgische Gewimmer über Pferde, die man in zwei Meeren getränkt hat, oder über die Massenevakuierung der ganzen Nation nach Madagaskar klingt nicht sehr seriös – es sei denn Vytautas hätte zu viel Met gehabt und tatsächlich beschlossen, seine armen Pferde mit Salzwasser zu tränken. Ansonsten scheinen diese Visionen das Vakuum der tatsächlichen Beziehung zu diesem Thema zu reflektieren.
Blickt man auf die Forschung der „mentalen Geographien“ des Mittelmeers, so stellt man fest, dass das Meer hier zu einem Akteur wird, der den Verlauf des Lebens bestimmt. Die Zivilisation endet nicht an der Küste – im Gegenteil, das Meer wird oft zum Zentrum der Zivilisation, die durch Land begrenzt ist. Man kann es nicht verleugnen, dass die Verbindung der mediterranen Völkern mit dem Meer vielfältiger ist und tiefer im kollektiven Bewusstsein wurzelt als es bei der sesshafteren kontinentalen litauischen Bevölkerung der Fall ist. Seit der fernen Antike, als Hesiod seinen Landsleuten beizubringen versuchte, dass man sich vor dem Meer hüten solle, weil sein Rhythmus unvorhersehbar und unkontrollierbar ist, erfrischt der Charme der maritimen Unordnung bis zum heutigen Tage die Phantasie der Europäer mit einer sanften Abenteuerbrise, eingehüllt in Odysseus-Segeln und Urlaubsromanen.
Da ich aber Gefahr laufe, zu sehr vom Kurs abzuweichen, möchte ich schnell eine Parallele zwischen dem Mittelmeer und meiner einheimischen Ostseeküste ziehen. Hier steht der Urlaub an erster und wichtigster Stelle! Neunundneunzig Kilometer Erholung für jeden Geschmack: vom Hipster-Paradies Nida bis zu Šventoji für diejenigen, die keine Plätze in Neringa oder Palanga bekommen haben. Der Litauer betrachtet den Küstenstreifen als Urlaubsexotik, weil er das Meer mit dem Ende der Welt gleichstellt, über das sein Bewusstsein nicht hinausgehen kann.
Ich drehe mich aber um das Thema des litauischen Urlaubs herum wie ein Aasfresser – oder eher ein Kormoran? Da ich mich keineswegs vom Durchschnittlitauer distanzieren will, möchte ich betonen, dass ich keine Absicht habe, die Küste zu beschmutzen und sie den Urlaubern madig zu machen. Selbst die – objektiv betrachtet – schlimmen Dinge im Urlaubsdasein an der Küste erwecken Nostalgie in mir: Nur hier hört man diese Volkslyrik, die halb gesungen, halb gesprochen wird (Als ich mit ca. sechs Jahren in Šventoji war, gab es dort einen Burschen, der Tschebureki verkaufte und zwecks Marketing sich ein Liedchen ausgedacht hatte: Heiß und frisch gebraten – die leckersten Tschebureki an der Küste! In unserer Familie streitet man bis zum heutigen Tage darüber, auf welcher Note diese unvergessliche Melodie endet). Letzten Sommer hielt ich mich mit einer Freundin in Palanga auf und es wurde uns klar, dass kein Mensch, abgesehen seines Alters, sich gegen die Verlockungen ihr-wisst-schon-welcher Straße leicht wehren kann: Ich persönlich musste immer wieder die unverschämt teure Waffel mit verschiedensten Streuseln kaufen, während meine Freundin die Pommes in XXL-Größe unwiderstehlich fand. Obwohl keine von uns sich ein Foto mit der armen ermatteten Schlange wünschte (schließlich ist Urlaub gleich Exotik), verurteile ich keineswegs die Menschen, die eine unstillbare Lust darauf verspüren. Vielleicht wird diese Lust mit dem Alter absichtlich unterdrückt. Auf der anderen Seite ist es doch eine „mentale Küsten-Geographie“ der Vilniusser.
Es lohnt sich kaum, grandiosen Ideologieaufbau zu betreiben, um eine maritime Zivilisation dort zu begründen, wo es keine gibt. Natürlich sind auch meine Überlegungen über die „allgemeinen Vorstellungen eines durchschnittlichen Litauers“ einem Versuch gleich, etwas in den Wind zu schreiben (oder vielleicht sogar das bereits erwähnte Bar-Gelaber?). Wenn ich von meiner Vilniusser Perspektive so dahinrede, sehe ich natürlich an der Küste nur verschiedenartigen Urlaub. Es bedeutet aber natürlich nicht, dass die neunundneunzig Kilometer nur das beinhalten. Oder dass der Urlaub eine existenziell oberflächliche Erscheinung ist! Andererseits wird der öffentliche Diskurs von der durch die mentale Geographie der „Urlauber“ glattpolierten Küste dominiert. Und auch wenn der Versuch, ihr zu entkommen, sinnlos ist, wäre es vielleicht doch interessant, ein bisschen mehr Raum für eine andersartige Wahrnehmung zu geben, damit wir diese unglaublich unangenehme Aussicht darauf vermeiden können, am eigenen Schwanz zu knabbern.
Es wäre falsch zu behaupten, dass in Litauen alles langweilig ist und dass es hier keinen Platz für alternative Narrative gibt etc. Aus meiner fachspezifischen mediävistischen Sicht kann man sich nicht beschweren, dass es der Geschichte Litauens an kultureller Vielfalt, interessanten Begegnungen und Dialog mangele. Wenn Historiker auf verschiedenen Expeditionen über das Großherzogtum Litauen sprechen, neigen sie dazu, mit seinem Toleranzgeist und der religiösen, ethnischen sowie sprachlichen Vielfalt zu prahlen, die sie durch Wirkung der Zivilisationsgrenze zwischen dem Osten und dem Westen erklären. Man kriegt aber den Eindruck, dass diese kulturelle Vielfalt und Vermischung nur damals existieren konnten – dass der zeitgenössische Bürger Litauens, der im Nationalgeist des Nationalstaates erzogen wurde, solche Phrasendrescherei jener Zeiten eben im längst vergangenen düsteren Mittelalter belassen hat. Obwohl es sinnlos ist, das Fundament des Nationalstaates zu zerstören, träume ich manchmal davon, dass seine Grenzen zumindest nicht so klaustrophobisch restriktiv wären. Vor allem deswegen, weil das Leben an der Ost-West-Zivilisationsgrenze für Litauen immer noch Realität ist.
Andererseits stellt sich oft die Frage, ob so etwas wie die „unsrige, litauische Kultur“ überhaupt existiert: Es scheint oft, dass es sich dabei um eine realitätsferne Erfindung des Bildungssystems handelt, die uns nur in verschiedenen Schulprogrammen begegnet und ihre Gültigkeit einbüßt, sobald man das Abitur hinter sich hat. Das „richtige“ Verständnis der litauischen Kultur wird im monumentalen Schwertschwung des Vytis verkörpert: Man wird manchmal von Schauder ergriffen bei der Vorstellung, dass sich der Ritter mit diesem Schwung dazu aufmacht, den Schmarotzern, die falsches Litauisch reden, mal eine richtige Lektion zu verpassen – wehe, wenn eienr noch auf die Idee kommt, auf das Pferd zu klettern! Vytis ist nämlich kein jammernder und womöglich homosexueller Glücklicher Prinz. Er ist die legendäre Mauer auf dem Berg[1] (BERG, keine Hügel) – eben ein echter Mann. Aber seine anthropologisch richtigen litauischen Augen sind voller Tränen, sobald sie solche Übeltaten seiner Landsleute erblicken. Schließlich sind Litauer bekanntlich Dorfmenschen, selbst wenn sie in der Stadt aufgewachsen sind. Die beste Musik sind für sie die Sutartinės[2], deren monotonem Studium in den Lehrprogrammen der Musikschulen ein ganzes Jahr gewidmet ist: Erst wenn der Schüler die von der UNESCO geschützten heiligen mehrstimmigen Dissonanzen richtig gemeistert hat, ist er gut für die Begegnung mit Bach und Beethoven gewappnet. Obwohl die meisten von uns noch weit von diesem Ideal des Litauisch-Seins entfernt sind, sollten wir alle danach streben, bis wir alle eines Tages im Bastschuhparadies von Donelaitis die komplexen Figuren von Kepurinė tanzen, in Skrabalai-[3]Begleitung durch den einzigen Mann Litauens, der eben Skrabalai noch spielen kann. Es ist offensichtlich, dass die Umrisse der in der Schule vermittelten litauischen Kultur ausreichend klar und leicht zu verstehen sind, damit sie von jedem begriffen werden könnten. Vielleicht ist das der Grund für die geringe Tiefe der litauischen mentalen Meeresgeographie: Sie soll als ein praktisches ausschließlich für Litauer bestimmtes Planschbecken dienen. Tiefere Gewässer sind gefährlich – dort müsste man bereits einer „anderen“ Kultur begegnen: einer teils russischen, teils deutschen Kultur, die übrigens am litauischen Narrativ des sesshaften Bauers nur schwer steckenbleibt. Schließlich ist das Ganze im Urlaub auch nicht wirklich relevant.
Es ist merkwürdig, dass Kultur erlernt werden muss – als wäre sie kein integraler Bestandteil des Lebens. Es ist seltsam, dass man etwas lernen muss, was eigentlich der Ausdruck des Innern zum Außen ist – es scheint dann, dass es umgekehrt sein sollte. Dass nicht wir die Kultur schaffen, sondern die Kultur uns. Die Möglichkeit der gegenseitigen Wechselwirkung will ich nicht bestreiten, ich kann mir aber nur schwer vorstellen, wie das künstlich konstruierte realitätsferne Kulturkonzept jemandem etwas beibringen kann, nur weil es „litauisch“ ist. Wenn wir Kultur tatsächlich genau so nötig wie Wasser brauchen, müssen wir uns mit ihrem unvorhersehbaren Charakter abfinden: Manchmal wogt sie friedlich und manchmal tobt sie wie ein Sturm – im Grunde ist sie aber fließend und achtet auf keine Grenzen.
Es ist bemerkenswert: Das Leben an der Grenze hat uns tatsächlich abgehärtet, aber irgendwie in die falsche Richtung. Man könnte denken, dass wird durch das ständige Stoßen auf Andere zu einer Art Weisheit der alten Seefahrer gelangt sein sollten: Nach vielen Stürmen und Dramen überrascht einen doch nichts mehr und man nimmt alles gelassen. Das Gegenteil ist eingetreten: Die stete Gefahr des Andersseins hat uns zur Selbst-Konservierung verleitet und wir schreien lauthals vor Angst, sobald wir eine Veränderung sehen. Nachdem wir uns eine Art Kulturersatz angeschafft haben, zwängen wir uns in dessen Rahmen – wie wenn man eine zu enge Hose kauft, damit einem dann nichts mehr übrig bleiben würde, als abzunehmen. Andernfalls kommen die furchtbaren Gayropäer und Liberasten, die alles zerstören und uns aller Dinge berauben werden: Die Sutartinė wird nicht mehr erklingen, die Birbynė[4] wird nicht mehr pfeifen, Skrabalai verstummen auf ewig und die Sackpfeife von Labanoras wird nicht mehr tuten. Ach, wenn Vytis nur sprechen könnte, was würde er erzählen? Wahrscheinlich würde er mit einer Prophetenstimme donnern: Früher glommen wir zumindest, jetzt sind wir nur noch am Verkohlen[5]…
Dann wird es einem klar, wozu wir die Erholung an der Küste brauchen. Im Kindergarten skandierten wir die Zeilen „Wir fahren ans Meer, wo die Eltern auf die Kinder nicht AUF-PA-SSEN!“ Genauso möchte man vor der autoritären Aufsicht von Vytis und der zu kleinen Hose der nationalen Kultur dahin fliehen, wo sie keine Macht mehr über uns haben. Dann braucht man nur noch die Jeans aufzuknöpfen, eine Waffel mit Schokolade und Streuseln zu holen, kauft die XXL-Pommes als Beilage und geht NICHT auf den Hügel von Birutė.
Aus dem Litauischen von Jūratė Žukauskaitė
[1] Bezug auf das litauische Volkslied „Auf dem Berg stehen Mauern, Litauer reiten aus“
[2] Mehrstimmige litauische Volkslieder
[3] Litauisches traditionelles Schlaginstrument
[4] Litauisches traditionelles Blasinstrument
[5] Anspielung an das bekannte Wortspiel „Rusenome, rusenome, kol suanglėjome“: Der Stamm des litauischen Wortes für „glimmen“ klingt dem Wort „Russen“ bzw. „russisch“ ähnlich, wobei das Wort für „verkohlen“ dem Wort „englisch“ ähnelt.