Anlässlich des 150. Geburtstags von Thomas Mann wird das Festprogramm in diesem Jahr auch durch Beiträge aus Litauen bereichert – von jenen, die das Andenken an den Schriftsteller dort lebendig halten. In Kooperation mit dem Thomas-Mann-Kulturzentrum in Nidden kommt eines der innovativsten und renommiertesten Ensembles des Landes nach Lübeck: das St. Christophorus-Kammerorchester Vilnius. Am Samstag, den 13. September, um 20:00 Uhr lädt das Orchester zu einem Konzert unter dem Titel „Musikalische Brücke: Nida – Lübeck“ in den Kolosseum-Saal ein. Im Mittelpunkt des Programms stehen Werke litauischer Komponisten.

Ein schöner historischer Zufall: Auch in Litauen wird in diesem Jahr ein 150. Geburtstag gefeiert – der von Mikalojus Konstantinas Čiurlionis, dem bekanntesten litauischen Maler und einem der Wegbereiter des Symbolismus. So wird im Konzert auch Musik aus seiner Feder zu hören sein.

Nach Einschätzung von Musikologen bietet das seit den 1980er-Jahren bestehende und für künstlerische Experimente offene St. Christophorus-Kammerorchester ideale Bedingungen für die Interpretation zeitgenössischer litauischer Musik.  Davon kann sich nun auch das Lübecker Publikum überzeugen: Auf dem Programm stehen Werke dreier renommierter Vertreter der litauischen Gegenwartsmusik – Faustas Latėnas, Algirdas Martinaitis und Vidmantas Bartulis.  Ergänzt wird das Repertoire durch ein Werk des deutschen Komponisten Felix Mendelssohn. 

Die Veranstaltung ist eine Kooperation zweier Institutionen, die das Erbe Thomas Manns als Symbol für Literatur, Demokratie und historische Erinnerung lebendig halten: des Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrums Buddenbrookhaus in Lübeck und des Thomas-Mann-Kulturzentrums in Nidden auf der Kurischen Nehrung, in Zusammenarbeit mit den Museen von Neringa.

Das Kulturzentrum, das in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiert, wurde in jenem Sommerhaus gegründet, das Thomas Mann in der Zwischenkriegszeit in Nidden erbauen ließ – ein Haus, das trotz späterer historischer Umbrüche erhalten geblieben ist. In dem Gebäude, das heute meist als „Thomas-Mann-Häuschen“ bekannt ist, befindet sich auch ein Gedenkmuseum des Schriftstellers. Die Gründung des Kulturzentrums ging aus dem Wunsch hervor, das geistige Erbe Thomas Manns und seiner Familie dauerhaft sichtbar und lebendig zu halten.

Das Aushängeschild des Zentrums ist das jährlich stattfindende Internationale Thomas-Mann-Festival, das in diesem Jahr bereits zum 29. Mal in Nidden organisiert wurde.  Die Festivalwoche verbindet Musik-, Literatur-, Kunst- und Filmbeiträge zu einem ganzheitlichen Programm, das von einem internationalen Kuratorium aus Intellektuellen und Wissenschaftlern kuratiert wird. Die Eröffnung des Konzerts in Lübeck wird von Prof. Dr. Ruth Leiserowitz, Historikerin und ehemalige langjährige Vorsitzende dieses Kuratoriums, mit einem Grußwort begleitet. In ihren Forschungen widmet sie sich unter anderem der Geschichte Ostpreußens und der Kurischen Nehrung.

„Dieses Konzert ist für uns eine Gelegenheit, in einen lebendigen kulturellen Dialog mit dem Publikum aus Thomas Manns Heimatregion zu treten. Als Festivalveranstalter sind wir es gewohnt, die Gastgeberrolle zu übernehmen, doch diese Initiative eröffnet uns die Möglichkeit, unsere tägliche Arbeit und deren Sinn aus einer anderen Perspektive zu betrachten“, erklärte die Historikerin Dr. Lina Motuzienė, Leiterin des Thomas-Mann-Kulturzentrums und der Museen von Neringa.   Wir freuen uns sehr darauf, diese symbolische Brücke zu schlagen und dem Lübecker Publikum eines der spannendsten litauischen Ensembles aus dem Bereich der klassischen Musik sowie ein originelles Programm zu präsentieren.“

Tickets sind erhältlich unter:
https://die-luebecker-museen.de/programm oder an der Kasse im Kolosseum. 

Das Konzert wird vom Thomas-Mann-Kulturzentrum in Nida in Zusammenarbeit mit den Partnern in Lübeck organisiert, um eine kulturelle Brücke zwischen Litauen und Deutschland zu schlagen.

Partner und Förderer:

  • Litauischer Kulturrat
  • Gemeinde Neringa
  • Museen von Neringa